Dieses Jahr war ich zum ersten Mal im Périgord im Südwesten Frankreichs. Und ich muss sagen, wenn Gott mir den Auftrag gegeben hätte, die perfekte Binnenlandschaft zu erschaffen, dann hätte das Ergebnis so ausgesehen wie das Périgord. Ich war und bin immer noch schockverliebt: Wunderschöne Landschaften, unzählige Schlösser – eins davon schöner als das andere, opulentes Grün überall, pittoreske Flüsse und das Essen erst. Wer im Périgord nicht zunimmt, dem ist nicht zu helfen. Kleines Beispiel gefällig. Die guten alten Erdbeeren habe ich dort erst richtig entdeckt. Der Geschmack war so anders als der all der Früchtchen, die ich schon hier und woanders gegessen habe. Von den Kunstwerken in den Patisserien muss ich, glaube ich, gar nicht erst anfangen. Käse und Baguette waren natürlich leckerer Standard. Ach ich komme ins Schwelgen…
WeiterlesenKategorie: Fotografie

Ein Museum der Unordnung in der Langen Foundation
Die Langen Foundation ist eine private Kunststiftung, die außerhalb von Neuss zwischen Wiesen und Feldern liegt. Ich mag die puristische Architektur des Ausstellungsgebäudes, das aus Beton, Stahl und Glas besteht und das warme Licht in den großen Ausstellungsräumen. Die Ausstellungen dort sind immer irgendwie anders als die des restlichen Kunstbetriebs – weniger mainstreamig vielleicht. Deshalb ist es dort wahrscheinlich auch nie richtig voll. Und nach dem Ausstellungsbesuch kann man noch prima durch die Landschaft spazieren. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.
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Herbsttag im Skulpturenpark Waldfrieden
Eigentlich liegt er direkt um die Ecke, aber ich war trotzdem bisher noch nie im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal. Das habe ich jetzt nachgeholt. Und ich habe mir dafür einen schönen Herbsttag ausgesucht, der die Parklandschaft um die Skulpturen in prachtvolle Farben und tolles Licht gesetzt hat. Ich werde öfters kommen.
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Die kleine Schwester der Alhambra in Sevilla
Wenn ich die vorläufigen Top 3 der Sehenswürdigkeiten der Welt, die mich bisher am meisten beeindruckt haben, erstellen müsste, würde Platz 3 auf jeden Fall an die Alhambra in Granada gehen. Großartig finde ich dieses Meisterwerk islamischer Architektur: von außen betrachtet fast unscheinbar, innen ein Traum aus Tausendundeiner Nacht. Wer einmal in Granada ist, sollte dieses Bauwerk unbedingt ansehen. Auch wenn die vielen Tourist*innen den Genuss etwas trüben.
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Jeder Brückengang volles Risiko
Brücken üben auf die meisten Menschen eine Faszination aus, auch auf mich. Ich liebe Brücken: die kleinen selbstgebauten aus Steinen und Treibholz, die über Bachläufe führen, damit man sich nicht die Füße nass machen muss, die schmucklosen aus Beton, die meist so im Kontrast zur Umgebung stehen, dass sie fast außerirdisch wirken, und die großen ewigen aus Stahl, die wie Torwächter Einlass zur je anderen Seite gewähren.
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In Bad Kissingen lebt der Geist vergangener Zeiten. Noch.
Jedes Jahr im Sommer fahre ich für ein verlängertes Wochenende nach Bad Kissingen. Ich freue mich immer schon drauf, weil ich an diesem Ort sehr gut entspannen kann. Irgendwie fühle ich mich dort so, als ob ich in eine Zeitmaschine eingestiegen sei, die verschiedene Zeiten übereinander lagern kann. Und so finde ich mich in einer Dimension vor, die ganz viel Neuzeit, aber auch ein bisschen 50er Jahre und 20er Jahre miteinander verwoben hat. Dieser Zeiten-Teppich ist über eine hügelige Landschaft in sattem Grün gelegt.
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Memento Mori
Immer wenn es dunkel wurde, sah man die flackernden Lichter hinter den Häusern auf der anderen Straßenseite. Manchmal ganz viele, manchmal nur vereinzelt. Wenn ich schon im Schlafanzug war, stellte ich mich oft ans Fenster, um für fünf Minuten in Richtung Friedhof zu schauen und bildete mir ein, dass dieses Flackern der vielen Grablichter eine Art Morsezeichen der Toten sei, um mit mir zu kommunizieren. Stets bemühte ich mich, diesen unheimlichen Code zu verstehen und stets bekam ich ein bisschen Angst, weil es mir nie gelang. Wie selbstverständlich ging ich davon aus, dass die Toten mir böse seien, weil ich ihre Botschaft einfach nicht verstand. Da half nur, schnell ins Bett zu krabbeln, die Decke bis unter das Kinn zu ziehen und dass meine Mutter, die Türe einen Spalt weit offenstehen ließ, damit ich mich wieder sicher fühlte.
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Warum in die Ferne reisen einen Unterschied für mich macht
Mir fehlt das Urlaubmachen in fremden Gefilden während der Corona-Pandemie sehr. Denn je weiter entfernt eine Kultur zu meiner eigenen liegt, desto mehr kann ich mich entspannen. Oder besser gesagt: Es fällt mir leichter, Distanz zu meinem alltäglichen Leben zu gewinnen. Die Eindrücke, die ich in fernen Ländern gewinne, brauche ich als Inspirationsquelle, als Energiebooster und als Erweiterung meines Horizonts. Sie verbinden mich mit dem Rest der Welt – mit der Natur, mit den Menschen. Nun also verbringen wir schon den dritten Urlaub coronabedingt in Deutschland. Wir waren auf dem Darß. Ganz schön. Und ganz schön voll. Vor allem mit E-Bike fahrenden, vollausgerüsteten Landsleuten. Dann in Ostfriesland. Ja, okay, dort war ich vorher noch nie gewesen. Also schon irgendwie neu und fremd? Ich liebte die freilaufenden Schafe und die vielen Zugvögel am Watt, aber nicht so den vielen Regen und das Otto-Museum (wtf! Ist das etwa deutsches Kulturgut?).
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