Blaue Stunden auf Sylt

Vom Bleiben und Gehen: Joan Didion´s „Blaue Stunden“

Wahrlich keine einfache Lektüre ist Joan Didion´s Buch „Blaue Stunden“. Auf 137 Seiten schreibt Didion vom Verlust ihrer erwachsenen Adoptivtochter, Quintana Roo. Aber diese Seiten sind so angefüllt von Erinnerungen und Reflexionen zu dieser Mutter-Tochter-Beziehung, vom Leben und vom Tod, dass ich mich beim Lesen so gefühlt habe, als hätte ich mich durch ein hunderte Seiten langes Werk gelesen – aber im besten Sinne. Oft war ich den Tränen nahe, oft habe ich Textstellen mehrmals gelesen. Joan Didion kann in kleinen Halbsätzen Erkenntnisse, wie man sie eigentlich nur nach einer langjährigen Therapie oder einem erfahrungsreichen Leben gewinnen kann, formulieren.

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